Gründungsurkunde
Kendenicher Burgknappen
„Ruut Wiess" Kendenich, den 23. Mai 1949
An das
Bürgermeisteramt
der Grossgemeinde Hürth
Hermülheim b/ Köln
Bete.: Antrag auf Genehmigung zwecks Gründung der Gesellschaft
Ruut-Wiesse-Burgknappen, Kendenich.
Alle Unterzeichneten bitten höfl. um Genehmigung der Gesellschaft
Burgknappen "Ruut Wiess", Kendenich
Bestrebungen und Pflichten bitten wir aus den beigefügten Statuten
zu entnehmen.
Für die Aufrechterhaltung der Gesetze und Paragraphen unterzeichnen
sich:
Matthias Kievernagel
Zillikin. Severin
Wilkens Heinz
Pütz Toni
Genehmigt
Hemülheim, den 1. 7. 1949
Der Gemeindedirektor
I. A.
Hochachtungsvoll!
Kendenicher Burgkappen
Ruut Wiess
Postanschrift: Peter Wollenweber, Kendenich/Köln, Am Heideberg 8
Burgknappen „Rut-Wieß“ Kendenich 1949
Festschrift
zum
25jährigen Bestehen
Sonntag, den 27. Januar 1974
Samstag, den 9. Februar 1974
ZUM GELEIT
Gerne komme ich der Bitte nach, den ,,Burgknappen Rut-Wieß" zum 25. Jubelfest ein Gruß- und Geleitwort zu widmen;
denn ich erfreue mich als Großhürther Karnevalbegeisterter nicht nur an ihren Tänzen
und Spielen, an ihren Sitzungen und fröhlichen Brauchtumsfesten, sondern fühle mich in dieser
ewig jungen, lustigen Familie daheim.
Die „Burgknappen Rut-Wieß Kendenich“ haben im Jahre 1974 ein Vierteljahrhundert lang vielen Menschen
in den Orten Hürths und darüber hinaus Freude bereitet sowie
Frohsinn und Fröhlichkeit ge- bracht. Dadurch gewannen sie gute Freunde und glückliche Verehrer.
Unter dem Symbol der Kendenicher Burg traten sie 1949 mit Barettb und Hellebarde an,
um nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges
altes Brauchtum wieder aufleben zu lassen und zu pflegen.
Zahlreiche Stunden der Freizeit wurden von den Vorstandsmitgliedern
und den Gardisten für den Verein und seine Aufgaben, für die Einstu-
dierung der Tänze, für die Fahrten und Auftritte in winterlicher Kälte
bei Schnee und Eis geopfert, um sich selbst und anderen Freude und
Frohsinn zu bereiten. Hierzu gehört neben Idealismus die dienende
Kraft, für andere da zu sein.
Es ist mir deshalb eine Ehre, dieser Gemeinschaft anzugehören. Ich
wünsche den Burgknappen jährlich immer neue und lustige, fröhliche
Gardisten, die durch ihr tanzendes Spiel auch künftig die Herzen ihrer
Zuschauer überall begeistern und froh machen.
Hans Conzen
Bürgermeister
Wir gedenken in Ehrfurcht
unseren Verstorbenen
Cöln, Michael 1951
Cöln, Gertrud 1960
Schmitz, Anna 1963
Könen, Peter 1965
Zündorf, Kaspar 1967
Pütz, Toni 1969
Wollweber, Margarete 1971
Kievernagel, Matthias 1972
Schmitz, Johann 1973
Lebendiges Vereinsleben bei denm „Burgknappen“
Schon Monate vor dem eigentlichen Gründungstag traf man sich und
plante. Eine Karnevalsgesellschaft mit der besonderen Zweckbestim-
mung der Aufstellung und der Unterhaltung einer Funkengarde war die Vorstellung der Gründer.
Aus dem Wollen zum Wiederaufbau und aus dem Gedanken heraus,den rheinischen Karneval als
Ausdrucksform von Freude und Frohsinn wieder zu beleben und zu erhalten,
ihn vor Fremden zu verteidigen, wurde der Name „Burgknappen Rut-Wieß“ bei den Gründern geboren.
Als Knappen mit einem Barett als Kopfbedeckung und einer angedeuteten Hellebarde (am Tanzzepter)
wollten sie unter dem Symbol der Kendenicher Burg altes Brauchtum hüten und verteidigen. Ein
Gedanke, der abgewandelt auch in den Schützenbruderschaften seine Parallele hat.
Die Satzung formulierte man in Bezug auf die Zweckbestimmung großzügig und weit auslegungsfähig.
Sie mußte nach den Vorschriften der damaligen Besatzungsmacht, die Vereinsgründungen überprüfen
ließ, durch die Gemeinde genehmigt werden. Den Antrag mit dem am 23. 5. 1949 beschlossenen Satzungstext
unterschrieben Matthias Kiefernagel und die Herren Severin Zilliken, Heinz Wilkens, Toni Pütz
und Peter Wollenweber. Die Genehmigung des Gemeindedirektor mitZustimmung des Gewerbeausschusses traf mit
Schreiben vom 1.7.1949 ein. Historisch interessant ist sicherlich, daß der Gewerbeausschuß zu dem
Genehmigungsantrag einer Satzung gehört wurde. Der nach dem Kriege ins Leben gerufene Ausschuß hatte die Aufgabe,
neben Vereins- gründern und deren Satzungen auch die Antragsteller auf Wiederaufnahme bzw.
Neuzulassung eines Gewerbebetriebes auf ihre politische Zuverlässigkeit hin zu überprüfen und etwaige
Bedenken festzuhalten. Gründungs- und späterer Nährvater war Kaspar Zündorf, langjähriger,verdienstvoller
Vorsitzender des Kendenicher Quartettvereins, aus dessen Reihen das Gros der Gründungsmitglieder kam.
Mit Peter Wollenweber übernahm ein tatkräftiger und routinierter Vereinsmeister den Vorsitz.
Das Arrangement dieses Mannes blieb bis in die jüngste Zeit kräftigster Impuls für das Vereinsleben. Seine
ganze Familie wurde von ihm im Gründungsjahr 1949 und in den nachfolgenden Jahren für den Verein aktiviert und eingesetzt.
Nicht nur sein Sohn Peter und seine Tochter Käthe, sondern auch die Ehefrau Margarete († am 25. 8. 1971)
und Schwiegervater Peter Könen erwarben sich große Verdienste um den Verein. Die Ehefrau nähte
insgesamt dreimal (1949, 1956 und 1969) in vielen Stunden mit großer Hingabe neue Uniformen für das Gardekorps.
Auch sein Schwager Toni Pütz, langjähriger Vorsitzender des Quartettvereins und Mitbe-
gründer der „Burgknappen Rut-Wieß" opferte einen Großteil seiner Freizeit dem Gedeihen des Vereins.
Er verstarb leider viel zu früh am 12. 8. 1969 mit 51 Jahren plötzlich und unerwartet. Im Vereinsleben
des Ortes ging Toni Pütz auf und arbeitete unermüdlich und sehr verdienstvoll für die Belange der Allgemeinheit.
In den ersten Aufbaujahren übernahm Liesel Klug, geborene Zündorf, mit Eifer und Liebe die Schreibarbeiten und
die musikalische Liedeinstimmung am Klavier. Alle waren damals von einem großen Idealismus für ihre Aufgabe beseelt.
Der zielstrebige Einsatz verbunden mit einem nach außen strahlenden Engagement fand deshalb manchen Freund und Förderer.
Einer besonderen Erwähnung sind die Eheleute Wipperfürth, das Vereinswirte-Ehepaar Gertrud und Michael Köln und das spätere
Ehrenmitglied Johann Schmitz aus der Nußalle würdig. Sie unterstützten die Bestrebungen mit großer Anteilnahme. Die Fahrzeuge der
Familie Wipperfürth brachten das Tanzkorps kostenlos zu ihren Auf- tritten. Auch rechneten es sich die Wipperfürth's zur Ehre an, den
Maibaum einzuholen, den die Gesellschaft zum 1. Mai am Vereinslokal jährlich aufstellt. Bei Johann Schmitz in der Nußallee wurde der
Wagen für den Karnevalszug aufgebaut. Hier erlebten die Mitglieder viele fröhliche Stunden bei Kölsch und Reibekuchen.
Insbesondere das Reibekuchen-Essen zu Aschermittwoch beim Abbau des Wagens
war geschätzt und fand die gesamte Garde beisammen. Johann Schmitz starb 70jährig am 9.4. 1973.
Seit seinem Tode bemüht sich sein Sohn Toni, ihn zu ersetzen. All die vorerwähnten Männer und Frauen waren lange Jahre
Zündstoff und treibende Kraft.
Die meisten hielten dem Verein die Treue bis zu ihrem Tode. Das Leben im Verein, das seit der ersten Stunde an kräftig pulsierte,
wurde sofort nach der Genehmigung durch die Behörde nach außen hin sichtbar.
Ein Gardekorps wurde aufgestellt und trat noch im Gründerjahr 1949 erstmalig auf. Immer neue junge Männer fanden in den
folgenden Jahren den Weg zu den Burgknappen, die als tanzende Gardisten bestens geeignet waren. Mit 19 Mitgliedern startete der
Verein in seine selbst gewählte Aufgabe und mit 67 feiert er nunmehr sein 25jähriges Stiftungsfest.
Mit Uniformen aus Stoff, den Kaspar Zündorf 1949 über die Degussa (Kalscheuren besorgte, und den Peter Könen
eigenhändig dem Wunsche der Mitglieder entsprechend einfärbte, erntete das erste
Korps, das in der Session 1949/50 mit einer Schwenkfahne die Kendenicher Burg darstellend unter dem Fähnrich Severin Over
auftrat, starken Beifall. Überall erwarben sich die Kendenicher Burgknappen Freunde und Verehrer.
Sie waren allerorts im weiten Umkreis gefragt. Ihre Auftritte in den folgenden Sessionen wurden zahlreicher.
Das kostete viel Idealismus, dazu Geld, Kraft und Ausdauer. Das eigene
Erlebnis, die Freude am Spiel und Tanz sowie das Wissen, anderen eine Freude zu machen, spornten immer wieder an.
Trotzdem war die Fluktuation im Mitgliederbestand – wie die Chronik nachweist – recht beachtlich.
Sie war von der Sache her bedingt und verständlich. Der Aufgaben und Funktionen in einem derartigen Verein
gab es viele; deshalb auch manche Meinungsverschiedenheiten. Sie wurden ausgetragen. Das war gut so und diente der
gemeinsamen Aufgabe. Mit jedem neuen „Mariechen“ gab es auch neue Mitglieder, neue aktive Gardisten. Vier Mariechen“ wurden von ihren Tanzoffizieren oder aber von ihren Mittänzern als glückliche Bräute in die Ehe ge-
führt. Hans Eul nahm sich gleich das erste Tanzmariechen des Korps Änne Hürth, Josef Schon die reizende Tochter Käthe des damaligen
Vorsitzenden Peter Wollenweber, der heutige Vorsitzende (damals Tanzoffizier) Peter Breuer die temperamentvolle schöne Margret Müller
und Egon Maiski die zierliche Monika Düsterwald. Nicht wenige schieden aus oder wurden ausgeschlossen; manche
davon kamen aber nach kurzer Zeit wieder, weil ihre Herzen dem Korps, seinen bunten Uniformen und seinem tanzenden Spiel verfallen
waren. Die Burgknappen hatten ihnen einmal Heimat geboten und Freude bereitet. Älter gewordene traten ins zweite Glied oder über-
nahmen eine Funktion im Vorstand. Als die Dorfgemeinschaft gegen den Willen der Burgknappen im Jahre
1957 den Karnevalszug auf den Dienstag verlegte, stand die Gesellschaft nicht Gewehr bei Fuß und sinnierte, sondern nahm aktiv mit
geschulterter Knarre am bunten und lustigen Karnevalstreiben teil. Ähnlich verhielt man sich auch in den Jahren 1971/72, in denen es in
Ermangelung eines Prinzen nur zu Kappenfahrten kam. Der große Durchbruch zum Sitzungskarneval
Der große Durchbruch zum Sitzungskarneval der Burgknappen erfolgte nach einer gemeinsamen Besprechung mit Vertretern der Großen
Kendenicher Karnevalsgesellschaft (GKK) am 11. 11. 1953. Den knappen ging es in der Aussprache darum, die Veranstaltungen in der
Karnevalswoche auf beide Gesellschaften aufzuteilen. Bisher waren sie nur von der GKK organisiert und durchgeführt worden.
Als die Vertreter der GKK in der Diskussion erklärten, sich im Jahre 1954 nicht offiziell am Karnevalsgeschehen zu beteiligen, war die Ent-
scheidung gefallen und die Gestaltung des Kendenicher Fasteleers 1954 in die ausschließliche Verantwortung der
„Burgknappen Rut-Wieß" gelegt. Erstmals stellten die Burgknappen das Dreigestirn mit Toni
dem I. (Pütz) als Prinz, Sibillchen Wessel als Jungfrau und Theo Müllerals Bauer.
Die Begeisterung war sowohl in den eigenen Reihen wie aber auch in der Bevölkerung damals großartig.
In bester Erinnerung sind allen Beteiligten noch die dann folgenden großen, von den
Burgknappen veranstalteten Fasteloovend-Sitzungen unter dem Präsdenten Peter Raddatz
in den Jahren 1954 bis 1959. Meist war der Saal schon 14 Tage vor dem Festabend restlos ausverkauft. Erstklassige
Kräfte, wie Trude Herr, Jupp Schmitz, Karl Berbuer, Peter Antweiler, Peter Schumacher, Schmitze Grön, Jupp Schlösser, Jean Schlösser,
Max Maul, die „Drei Blötschköpp“, Lore Loretta, Fibbes Kneipp, Jutta Gersten u. a., fanden den Weg nach Kendenich und traten unter der
Regie des Literaten Peter Schlösser von den Lyskirchener Jungs aus Köln zum Vergnügen des begeisterten Publikums auf.
Die „Burgknappen Rut-Wieß“ waren die Karnevalsgesellschaft „parexcellence“ in Kendenich geworden. Ihre Veranstaltungen waren
begehrt. Sie bestätigten mit ihren auserlesenen Programmen die führende Stellung des Vereins.
Die beliebten Ausflüge und die herrlichen, immer wieder anziehendenOktoberfeste der früheren Jahre sind inzwischen Legende. Auch die
Auftritte im Williams-Bau zu Köln, in Aachen und am 1. 1. 1959 in St. Vith in Belgien wie aber auch am 8. 1. 1961 beim internationalen
Grenzlandtreffen in Düren setzten Marksteine des Frohsinns und bleiben Höhepunkte im Leben des Vereins und seiner Mitglieder.
Diese Veranstaltungen gaben dem Gardekorps kräftige Impulse zum Start in die jeweils neue Session.
Der Auftrieb hielt bis in die 60ger Jahre an. In der Punksitzung am 5. 2. 1956 trat das Korps mit neuen
Uniformen an und entfachte stürmische Begeisterung. Am 11. 11. 1962 feierte man nach der kirchlichen Weihe in der hl. Messe am Vormittag die neue Fahne (Standarte) abends mit Gerd Wiesner gemeinsam im Vereinslokal.
Neben den jährlichen Auftritten als Tanzkorps während der Session sie lagen zwischen 5 und 24 pro Jahr übernahm die Gesellschaft
noch weitere Aufgaben im Dienste der Allgemeinheit. So beteiligte sie sich an der Gestaltung von Altenehrungen, Altenfesten,
Jubilarenehrungen, Goldenen Hochzeiten und Vereinsjubiläen genauso engagiert und tatkräftig
wie am jeweiligen Karnevalsumzug im Ort.
1957 trat die Gesellschaft dem Bund Deutscher Karneval e. V. bei und wurde gleichzeitig Mitglied im Karnevalverband Köln-Land.
Es ist sicherlich nicht des Chronisten Pflicht, nur das Gute und Positive zu erwähnen und festzuhalten.
Er muß auch auf die Schattenseiten hinweisen, die jedem Verein wie dem einzelnen Menschen, der aktives
Leben und Sonnenschein ausstrahlt, zu eigen sind. Einen leichten Rückgang im Mitgliederbestand und auch in der Zahl der
Veranstaltungen gab es 1960, als der Vereinswirt den großen Saal zu gewerblichen Zwecken verpachtete.
Dieser Umstand brachte für die Gesellschaft der Burgknappen nicht unwesentliche Schwierigkeiten, weil nun
ihre Veranstaltungen im Sälchen stattfinden mußten. Ein weiterer Schatten, dem aber ein wenig mehr an Gewicht beizu-
messen war, zeichnete sich 1962 ab, als für die Jahre 1963 bis 1968 kein offizielles Tanzkorps aufgestellt werden konnte.
Man fand einfachnicht genügend Männer, die michtmachten. Die alte Stammbesatzung
hielt auch in dieser Zeit fest zusammen, pflegte die Kameradschaft und organisierte mehrere fröhliche Veranstaltungen,
um einen Wiederbeginn zu ermöglichen. In dieser Zeit bemühte sich Bürgermeister Hanns Conzen, der inzwischen
Mitglied des Vereins geworden war, sowie die Mitglieder Hans Floß und Hans Faßbender, +um das Aufleben eines neuen Tanzkorps.
Im Herbst 1968 wurde Herr Poll aus Hürth, der schon in den ersten Jahren nach der Gründung die Tanzeinstudierung übernommen hatte,
erneut als Tanzlehrer verpflichtet und eingesetzt. Ihm trat Emil Schäfer helfend zur Seite.
Unter dem heutigen Vorsitzenden Peter Breuer als Tanzoffizier, Monika Elsmann als Tanzmariechen, Hans Faßbender
als Kommandant und Hans-Theo Müller als Fähnrich übte dann eine Mannschaft, die am 18. 1. 1969 als neues Korps
ein glanzvolles Debüt feierte.
Seitdem geht es bei den tanzenden Burgknappen wieder aufwärts. Ein Auftritt folgte dem anderen. Nicht nur in den Orten der Gemeinde
Hürth begeisterten die Gardisten wieder die Zuschauer. Der alte gute Ruf des Korps war wieder da. Seit 1972 (30. 1. 1972) werden wieder
die beliebten Tanz- und Fanfarenkorps-Treffen mit den großartigen Umzügen durch den Ort und mit der Beteiligung zahlreicher
Tanzkorps in bunten Uniformen aus der näheren und weiteren Umgebung veranstaltet.
Das letzte am 18. 1. 1973 war trotz strömenden Regens ein voller Erfolg. Frau Wiesner aus Horrem löste 1970 Herrn Poll in der Einstudierung der Tänze ab. 1972 engagierte der Verein die Ballettmeisterin Cläre Matthews.
Der Tanzoffizier wurde durch ein zweites Tanzmariechen ersetzt. Zur Zeit tritt das Korps mit Monika Maiski geborene Düster-
wald und Gabi Moritz als Tanzmariechen auf. Erwähnenswert ist noch, daß die gesellschaftlichen Vereinsfeste wieder
einen guten Besuch aufweisen. Oktoberfeste, Maibaumsetzen, Hahneköppen zur Kirmes, Reibekuchen- und Erbsensuppen-Essen
zu Karnevalsdienstag sind heute wieder beliebte Anlässe, unter sich lustig zu
sein. Als Reibekuchen- und Erbsensuppen-Spezialisten haben sich in den letzten 3 Jahren die Mitglieder Hoffacker,
Wollenweber jun. und Dettmer besonders hervorgetan.Man kann zurückschauend feststellen,
daß das Leben der „Burgknappen Rut-Wieß“ immer lebendig, gesellig und fröhlich war und
heute wieder ist. Diese Fröhlichkeit im eigenen Haus ist notwendig, um Dritten draußen Freude und Frohsinn weiterreichen zu können.
Aber auch harte Arbeit gibt es im Verein. Neben der Jahreshauptversammlung, deren Termin nach der
Satzung für 14 Tage nach Fastnacht festgelegt ist, fanden und finden monatliche Mitgliederversammlungen statt.
Sie waren wie die Vereinschronik zeigt nicht immer gut besucht. Deshalb wird laufend Klage geführt.
Mit Arbeit und Beratungspunkten sind aber die Tagesordnungen der Gesellschaft in ihren Mitgliederversammlungen
reichlich ausgefüllt; denn das Aufstellen eines Tanzkorps mit Tanzmariechen, die Unterhaltung eines solchen
Korps, die Anstellung eines Tanzlehrers, laufende Proben, aber auch die Organisation der Auftritte des Korps in der Session bringen viel
Arbeit mit sich. Wenn ein solches Korps mehr als zwanzigmal auftritt, saubere Uniformen von den Schuhen bis
zu den Baretts benötigt,weiß jeder Kundige um die Arbeit des nicht zu beneidenden Vorstan-
des eines solchen Vereins bescheid. Kommen noch weitere Veranstaltungen hinzu, dann wird das Ausmaß der Arbeit
schier unübersichtlich.
Als in den Jahren 1954 bis 1959 in der Karnevalswoche auch noch 4 Sitzungen bzw. Bälle zu organisieren waren,
tagte der Vorstand so berichtet es der Schriftführer als Chronist in den Wochen vor Fasteloovend täglich.
Fünf Dreigestirne stellte der Verein aus seinen Reihen im Laufe der Geschichte.
Für die kommende Session 1973/74 werden die Burg-
knappen zum sechsten Male mit einem Dreigestirn die Karnevalsfreunde begeistern.
Beim Prinzenempfang des Bürgermeisters der Gemeinde Hürth am
19. 2. 1971 wurde Ingeborg Burmeister zum besten Tanzmariechen der Gemeinde gekürt.
Der Vorstand einer solchen Gesellschaft trägt ob seiner Aufgabe eine besondere Verantwortung. Er ist in eine dauernde Verpflichtung ge-
nommen. Die ehrenamtlich geleistete, vorzügliche Arbeit des Vorsitzenden Peter Breuer
mit seinen Vorstandskollegen verdient höchste Anerkennung. Dafür sei ihm an dieser Stelle herzlichst gedankt.
Clemens Klug